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ifs-Begegnung Gender & Diversity mit »Baby I Will Make You Sweat«

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12. Juni 2024 19:00 - 12. Juni 2024 22:30

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Das sagt die Veranstalter:in

ifs-Begegnung Gender & Diversity

Auf der Leinwand:
»Baby I Will Make You Sweat«
(Experimentalfilm, D 1994/1995, 66 Min, Regie: Birgit Hein)

Gast: Prof. Britta Wandaogo (Filmemacherin und Professorin für dokumentarische, journalistische und künstlerische Filmformate an der Hochschule Düsseldorf)
Moderation: Dr. Maxa Zoller (Künstlerische Leitung IFFF Dortmund+Köln)

Eintritt frei

Birgit Hein gehört zu den wichtigsten Experimentalfilmkünstlerinnen der Nachkriegszeit. Als ausgebildete Malerin definierte sie Film über sein Material, übertrug also das Credo der medialen Reflexivität der abstrakten Kunst auf 8- und 16 mm Film. Dieser materielle Ansatz brachte sie in die Kreise des sogenannten strukturellen Films, der zwischen den späten 1960er und frühen 1970er Jahren in Europa und den USA die junge Filmavantgarde stark prägte. Als diese formale Filmkunst im Zuge der Postmoderne in den späten 1970ern performativen und inhaltlichen Formaten wich, wurde die eigene Sexualität zu einem zentralen Thema in Birgit Heins Filmen. In »Baby I Will Make You Sweat« widmet sich die Filmemacherin einem Thema, das erst in den 1980er Jahren von Künstler*innen behandelt wurde: weibliche Lust, Begehren, Sexualität, und – das ist das Besondere an diesem Film – Sex und Alter.

»Baby I Will Make You Sweat« ist ein Film der damals 50-jährigen Künstlerin, die während eines Spontanurlaubs auf Jamaika ihr sexuelles Begehren auslebt und danach weitere Reisen nach Jamaica unternimmt. Dabei entstehen erotische, fast traumhafte Sequenzen: Nahaufnahmen Schwarzer Männerkörper, Insellandschaften und emotional-metaphorische Bilder, die formal bearbeitet, verlangsamt, rhythmisch geschnitten und mit Heins Voice-Over, das aus ihren intimen Tagebuchaufzeichnungen vorliest, kombiniert, komplexe Machtverhältnisse veräußern. Filmgeschichtlich markiert »Baby I Will Make You Sweat« eine Weiche, die vom formalästhetischen, patriarchisch geprägten Experimentalfilm der BDR abzweigte und mit einer radikalen Subjektivität und phänomenologischen Körperlichkeit in den ungeschützten Raum einer neuen Filmästhetik führte.

Dieser Film ist subjektiv und sinnlich, kann sich der gewaltvollen, politischen Einbettung aber nicht entziehen. Dies macht ihn zu einem unbequemen, höchst ambivalenten Werk, das seit seiner Uraufführung bei der Berlinale 1995 heftige Diskussionen auslöst. Der Film ist aber auch ein Angebot, über intersektionale Diskriminierungsformen in Bezug auf Intimität nachzudenken.

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Kategorie

  • Film & Kino

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